• Deutsche lieben farbige Fassaden

    Mieter und Eigentümer von Häusern in Deutschland tendieren stärker zu farbigen Fassaden. Dabei liegen Beige-, Gelb- und Rottöne als beliebteste Fassadenfarben etwa gleichauf an der Spitze. Die Vorliebe für Blau- und Grüntöne hat im Vergleich mit den Vorjahren am stärksten zugelegt. Nach jahrelanger Dominanz ist Weiß nicht mehr die beliebteste Fassadenfarbe. Das ergab eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern im Alter ab 16 Jahren im Auftrag des Deutschen Lackinstituts (DLI).

    Aus den Ergebnissen der Umfrage ist ein deutlicher Trend zu mehr Farbigkeit an Hausfassaden abzulesen. Dabei sind die Vorlieben für Beige (14%), Gelb (14%), Rot (12%), Weiß (12%) sowie Blau (10%) und Grün (10%) in etwa gleich verteilt. Der Wunsch nach farbigen Fassaden ist ein Zeichen dafür, dass die Bürger ein abwechslungsreiches und farbigeres Erscheinungsbild von Gebäuden begrüßen würden. Auch der Wunsch nach mehr Individualität bei der Gestaltung des eigenen Hauses, das sich von der Umgebung abheben soll, spielt bei dem Wunsch nach mehr Farbe sicher eine Rolle. Im Vergleich mit einer gleichlautenden Umfrage aus dem Jahr 2011 ist insbesondere die Zunahme von Grün- und Blautönen mit jeweils 5 Prozentpunkten am auffälligsten. Hausfassaden in Grün oder Blau sind in unseren Breiten bislang nicht so häufig anzutreffen. Die starke Zunahme der Beliebtheit dieser Farben spricht dafür, dass sich die Vorlieben der Bundesbürger in Bezug auf die gestalterischen Möglichkeiten mit Farbe insgesamt verändert haben. Dass nicht nur die traditionellen Farbpalette mit Beige, Gelb und Rot als farbige Alternative zu Weiß gesehen werden, sondern auch neue Farbwelten in Betracht gezogen werden, die nicht unbedingt den traditionellen Sehgewohnheiten entsprechen.

    Junge mögen es bunter

    Dabei erzielten Grün und Blau vor allem in der Gruppe der jüngeren Befragten bis 30 Jahre die meisten Nennungen, während Weiß sowie Gelb in der Gruppe der 60 bis 75jährigen die höchsten Werte erreichten. Möglicherweise stehen wir in Bezug auf die Fassadengestaltung vor einer Wende im Umgang mit Farbe. Denn die jüngere Generation scheint bei der Wahl der Fassadenfarbigkeit deutlich weniger Zurückhaltung zu üben als die Älteren. Das lässt darauf schließen, dass wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durchaus mit mehr Farbe an den Hauswänden rechnen dürfen.

    Vorliebe für Weiß deutlich gesunken

    War Weiß vor rund 10 Jahren mit 30% noch die mit Abstand beliebteste Fassadenfarbe, so rangiert sie heute nur noch bei 12%. „Dass Weiß als Farbe für das Haus in der Gunst der Befragten so deutlich verloren hat, ist eine bemerkenswerte Entwicklung. Denn bei Autofarben ist der Trend gegenläufig. Dort konnte Weiß in den vergangenen Jahren die höchsten Zuwächse verzeichnen. Und auch in Innenräumen ist Weiß nach wie vor dominant. Doch im Gegensatz dazu soll sich im Stadtbild nach Meinung der Befragten offenbar mehr Farbe zeigen.

    Farbenfroher Ausblick

    Insgesamt lassen die Ergebnisse dieser Umfrage interessante Rückschlüsse auf die zukünftige Gestaltung unserer Städte zu. Die Zeichen stehen offenbar auf eine vielfältigere und buntere Fassadengestaltung, als wir sie heute kennen. Möglicherweise spielt dabei auch der Wunsch der Bundesbürger nach einem kreativen Gegenpol zur modernen Architektur mit ihrer Vorliebe für Stein, Stahl, Glas und Beton eine Rolle. Das würde das Erscheinungsbild unserer Städte sicher bereichern und neue Impulse für die Gestaltung des öffentlichen Raums mit Farbe geben. Sollte dieser Trend anhalten, dürfen wir uns in Zukunft auf buntere Städte und Straßenzüge freuen.

    Breit gefächertes Farbenspektrum

    Unter Oberbegriffen wie Beige, Rot oder Grün und Blau verbirgt sich jeweils ein weit gefasstes Farbspektrum. So reicht sie Spanne bei Rot von hellen bis zu dunklen Rottönen, beinhaltet aber auch rote Backstein- und Klinkerfassaden, wie sie vor allem in Norddeutschland landschaftstypisch bevorzugt werden. Unter Blau beispielsweise ist eine Farbpalette zusammengefasst, die von Türkistönen bis zu einem dunklen Violett reicht.

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