83 Prozent der Bundesbürger wünschen sich eine farbige Gestaltung betongrauer Wandflächen im öffentlichen Raum. Das ergab eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern im Alter zwischen 16 und 70 Jahren im Auftrag des Deutschen Lackinstituts in Frankfurt.
Bahnhöfe, Lärmschutzwände, Parkhäuser, Straßen- und Bahnüberführungen bestehen häufig aus rohem Beton und sind ästhetisch alles andere als eine Augenweide. Dass diese Flächen farbig gestaltet werden sollten, darin ist sich die große Mehrheit der Bundesbürger einig. Bei der Frage, wie sie gestaltet werden sollen, gehen die Vorstellungen jedoch auseinander.
51 Prozent wünschen sich eine unifarbene Gestaltung mit dezenten Farbtönen, 20 Prozent votieren hingegen für kräftige Uni-Farbtöne und 12 Prozent der Befragten plädieren für eine Gestaltung mit Graffitis auf dem grauen Hintergrund. „Gemeinhin gelten Graffiti an Wänden als Schmiererei und Sachbeschädigung“, erläutert Michael Bross, Geschäftsführer des Deutschen Lackinstituts in Frankfurt. „Aber offenbar sehen das nicht alle Deutschen so.“
Zehn Prozent der Befragten stört das Betongrau in den Städten nicht, und sieben Prozent haben dazu keine Meinung. „Während bei der Gestaltung unseres persönlichen Lebensumfelds Farbe eine immer wichtigere Rolle spielt, präsentieren sich viele Bereiche des öffentlichen Raums farblos und grau und damit abweisend und kalt“, stellt Michael Bross fest. „Eine ästhetisch ansprechende farbige Gestaltung würde nicht nur das Stadtbild aufwerten, sondern sicher auch das Lebens- und Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Raum verbessern.“
Bezüglich der Art der farbigen Gestaltung haben die verschiedenen Altersgruppen unterschiedliche Vorlieben. Während sich die Mehrheit der Gruppe der 60- bis 70jährigen (65 Prozent) sowie der 30- bis 59jährigen (50 Prozent) eine Gestaltung in dezenten Uni-Farbtönen wünscht, möchte die Gruppe der 16- bis 29jährigen (35 Prozent) das flächige Betongrau gerne mit Graffitis gestaltet sehen. „Einig ist sich die große Mehrheit jedoch darin, dass das eintönige Betongrau im öffentlichen Raum zu Gunsten einer farbigen Gestaltung verschwinden sollte“, erklärt Bross „Vielleicht bieten diese eindeutigen Zahlen einen Anreiz für Städte und Kommunen, dem Thema Farbe im öffentlichen Raum wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“