• Gleitlacke sorgen für Ruhe im Auto

    Wenn es im Wagen knarzt, rappelt oder quietscht, ist der Fahrspaß schnell dahin. Mögen diese Geräusche bei einem alten Schätzchen dazugehören, in einem Neuwagen, insbesondere bei einem hochwertigen Fahrzeug,  will sie niemand hören. Man mag es kaum glauben, aber für eine perfekte Akustik sind Beschichtungen mit so sprechenden Namen wie Gleit-, Anti-Knarz- oder Anti-Frictions-Lacke verantwortlich, die an zahlreichen Stellen im Fahrzeug zum Einsatz kommen.

    Keine Rappelkiste dank Gleitlacken

    An Türverkleidungen, Abdeckblenden oder Ledersitzen, überall geraten Teile während der Fahrt in Schwingungen, die Störgeräusche erzeugen. Entscheidenden Einfluss auf die Geräuschkulisse haben die Temperaturen. Ist es heiß, dehnen sich die Materialien aus, ist es kalt, werden zum Beispiel Kunststoff und Leder spröde. Knarzendes Leder, aneinander reibende Kunststoff- oder Metallteile, all diese potenziellen Geräuschquellen im Fahrzeug können mit Hilfe von Lacken ausgeschaltet werden. Es sind so genannte Gleitlacke, die für mehr Ruhe und Luxusgefühle im Auto sorgen. Sie können Klang, Aussehen und Haptik einzelner Bauteile maßgeblich beeinflussen. Im Grunde entspricht der Aufbau von Gleitlacken dem von Industrielacken. Sie enthalten jedoch anstatt der farbgebenden Pigmente Festschmierstoffe, wie Molybdänsulfid, Graphit oder PTFE (Polytetrafluorethylen). Darüber bestehen Gleitlacke wie andere Lacke auch aus Bindemitteln, meist Harzen, sowie Lösemitteln und Additiven, die beispielsweise Korrosion verhindern. Die besondere Eigenschaft von Gleitlacken besteht darin, dass sie nach dem Aufbringen eine dünne Schmierstoffschicht entwickeln, die die Reibung und den Verschließ aneinanderstoßender Oberflächen verhindert. Möglich wird dies durch das Kristallgefüge der enthaltenen Festschmierstoffe, die ihre Schmierwirkung entfalten können, ohne dass sich die Lackoberfläche anders darstellt als bei üblichen Lacken. Denn Gleitlacke sind trotz ihrer Elastizität grifftrocken, binden, anders als Öle und Fette, keine Staubpartikel und sind unempfindlich gegenüber Schmutz, Feuchtigkeit und chemischen Einflüssen. Zudem sind sie äußerst temperaturbeständig und sehr langlebig. Sie bilden zwischen Metall- oder Kunststoffteilen Trenn- bzw. Zwischenfilme, die eine Reibung und damit Geräusche verhindern. Außerdem bieten sie Metall-Bauteilen einen zusätzlichen Korrosionsschutz. Gleitlacke kommen auch an den Dichtungen von Türen, Fenstern und Kofferraum zum Einsatz. Aber damit sind die Einsatzgebiete dieser Anti-Knarz oder auch Anti-Friktions-Lacke genannten Beschichtungen noch längst nicht erschöpft. So mindern sie auch auf Schrauben, Federn, Spindeln, Lagern oder Nockenwellen die Geräuschentwicklung.

    Experten für Autogeräusche

    Jeder Automobilhersteller beschäftigt heute Spezialisten, die sich nur um die Geräuschkulisse im Fahrzeug kümmern. Je teurer und höherwertiger das Fahrzeug, desto wichtiger wird die Soundgestaltung genommen. Mit gespitzten Ohren achten sie selbst auf unscheinbarste Nebengeräusche, und das selbst in grenzwertigen Situationen. Bei Höchstgeschwindigkeit, auf extrem unebenem Untergrund, bei Eiseskälte oder voll aufgedrehter Heizung lauschen sie, ob die Schwingungen und Reibung der einzelnen Bauteile Geräusche produzieren, die mit dem Status eines hochwertigen Fahrzeugs nicht vereinbar sind. Selbst dem Klang einer zufallenden Autotür, beim Schließen des Kofferraums oder dem Sound der Türgriffe widmen sich diese Akustikexperten mit voller Hingabe. Und ist der optimale Sound erreicht, sorgen Gleitlacke dafür, dass er sich auch nach vielen Jahren nicht verändert.

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